15.Juni 2010

 

Die ganze Nacht ist Otto nur auf und ab gelaufen, aufgestanden, einen Zentimeter weiter gekrochen, wieder platziert.
Heute Morgen ist er dann mit mir raus, hat sich im Platz vor mich gelegt und seinen Hilfe suchenden Blick aufgesetzt.
War schon ungewöhnlich, weil er sonst auf die Couch hopst und dort ruht, bis wir dann die Zischierunde machen.
Ich hab mich zu ihm hin gehockt und er hat sich hingelegt- Beine breit, so wie sonst- kraul mich. Nur sollte das heute wohl heißen, hier tuts mir weh.
Ich habe ihm den Bauch abgetastet, war alles weich, aber als ich in die Gegend ganz hinten kam, hat er leicht gefietscht.
Rene' ist dann gleich zum TA gefahren und der hat gesagt, daß er sich wohl beim Toben verrenkt oder verzerrt hat.
Nun hat Otto spielverbot, soll viel liegen und ruhen. Als ich dann am Nachmittag von der Arbeit kam lag das Häufchen Elend da, wieder mit diesem hilfe suchenden Blick und ich bin bald verzweifelt, weil ich nicht wußte, was ich machen kann. Gegen 16:45 Uhr wirkte dann endlich die Spritze und er schlief endlich.
Jetzt geht es ihm etwas besser, dank Schmerzspritze und er schläft sich erst mal aus.

 

17. Juni 2010

 

War heute mit Otto wieder beim TA, weil es ihm sehr schlecht geht.
Letzte Nacht war halb 3 zu Ende, weil Otto gekotzt hat ohne Ende. Dann hatte sich das etwas beruhigt, saß er plötzlich da und hat nur noch gehächelt, als wäre es sonst wie heiß. Also habe ich seine Temperatur gemessen 37,8°. Also normal. Und nun? Dachten wir. Auf einmal sprang er auf und da ging es los- alles hinten raus. Rene' den Otto geschnappt und raus und ich die Bude geputzt und desinfiziert.
Dann schien es ihm aber wieder besser zu gehen. Er legte sich hin und schlief, sogar auf dem Rücken.
Hab dann in der Mittagspause zu Hause angerufen und Rene' sagte, Otto hat den ganzen Vormittag nur geschlafen.
Ich also nach der Arbeit den Otto geschnappt und ab zum TA. Da hab ich alles Haarklein erklärt und sie hat hat jeden Winkel ganz genau abgetastet. Bis sie festgestellt hat, Otto hat eine Vorsteherdrüsenentzündung und die eine Drüse ist total hart und geschwollen.
Sie hat mich gefragt, ob läufige Hündinnen bei uns sind, da viel mir aber ein, daß er Samstag Nacht schon seltsam war. Ist zu uns auf's Bett gekommen. Macht er sonst nie. Nun hat er noch drei Spritzen und für die nächsten vier Tage noch Tabletten bekommen. Und für den "alten Genießer" gibt es die nächsten vier Tage eine extra Spülung.
Ich bin aber froh, daß es nichts schlimmeres ist.

Wegen des Durchfalls und des Erbrechens, soll er heute und morgen erst mal nix weiter zu fressen bekommen. Sie hat gesagt, daß das im Moment häufig vor kommt. Sind aber größten Teils nur Eintagsfliegen. Wenn nicht, soll ich morgen noch mal hin. An sonsten sollte er nächste Woche wieder genesen sein.

 

07.11.2010

 

Otto verhält sich komisch, hat keine Lust zu spielen und sein Lieblingsessen- Fisch- rührt er nicht an.
Er ist unruhig, wechselt ständig den Platz, sucht verstärkt kühle Plätze.
Ständig reißt er das Maul auf, gähnt aber nicht, schluckt permanent, trinkt viel.
Außerdem tut er sich schwer beim Lösen.
Gleich nach der Arbeit, geh ich mit ihm zum TA.
Er fängt an zu zittern. Das wundert mich, denn das macht er sonst nicht.
Die Ärztin untersucht alles. Er hat eine leichte Ohrenentzündung.
Ok, das kennen wir schon.
Sein Hals ist gerötet und beim abtasten des Bauches macht er einen Kazenbuckel.
Die TÄ meint: Irgend etwas brütet er aus, sie kann nur noch nicht sagen was.
Ich frage: Ist es vielleicht etwas, was man nicht gleich erkennen kann- eine Magendrehung, oder ein Darmverschluß?
Sie sagt, daß sie das ausschließt, weil die Symtomatik ganz anders wären.
Sie behandelt die Ohren.


Wir gehen heim, das Zittern bleibt, wird noch schlimmer.
Ich ruf da wieder an. Nur der Vater da (auch ein TA). Ich erklär ihm unser Problem. Er sagt, das Zittern deutet auf Schmerzen hin.
Er will versuchen, seine Töchter zu erreichen, ruft mich zurück. Ich soll noch mal kommen.
Gleiche Untersuchung- wieder kein Ergebnis.
Sie spritzt ihm ein Antibiutikum und was gegen die Schmerzen.
Wieder fahren wir heim.
In der folgenden Nacht ist Otto nur am Wandern.

Freitag 08.11.

Am nächsten Morgen schicke ich Rene' wieder hin, mit einem Zettel der Symtome und einer Urinprobe.
Sie sollen ihn röntgen und eventuell Blut nehmen.
Nur der Vater da, die Mädels sind im OP.
Er spritzt dem Otto etwas zum Appettit anregen (Kortison), erzählt Rene' mir mittag am Telefon.
Ich sag, es muß ein Grund geben, daß er nicht frißt und nur am Zittern ist, da nützt auch kein Appettitanreger.
Also geh ich am Nachmittag wieder hin. Sie nehmen Blut, wollen mich Samstag Nachmittag anrufen, wegen der Ergebnisse.
Aufgeregt und unsicher fahren wir wieder heim.

Wir gehen in den Garten. Otto frißt Erde.
20 Uhr- Wir sind von unserer Runde zurück.
Beim Treppe hoch gehen kommt ein Schwapp braunes Wasser.
Meine Alarmglocken Läuten. Ich hole eine Spritze, ziehe es auf, rufe in der Tierklinik an.
Gott sei Dank, , Dr. Gareiß ist noch  da.
Wieder erkläre ich mein Problem. Ich soll sofort kommen.
Also nix wie hin, mit Probe.
Gleiche Untersuchung, dann ab zum Röntgen.
Das Bild sagt, Darmverschluß.
Er gibt ihm einen Einlauf. Otto jault, hält aber still.
Zusätzlich bekommt er eine Spritze. Sie soll beruhigend wirken.
Er sagt nur: Morgen früh um 9 Uhr sehen wir uns wieder und bekomme noch eine Spritze mit Kontrastmittel, daß er um 6 Uhr bekommen soll.
Nach dem Lösen zittert er nicht mehr.
23 Uhr kotzt er nur noch braune Masse. Ich bin fix und fertig und am heulen. Ruf da wieder an- Nur der AB mit seiner privaten Nummer.
Vor lauter Zittern kann ich den Telefonhörer kaum halten.
Ich trau mich nicht, ruf meine Cousine an (Sie arbeitet auch in der Tierklinik).
Sie sagt, ruf da ruhig an und wenn er sagt, um 9 reicht, dann glaub ihm ruhig.
Also, ruf ich bei ihm an. Er sagt, daß er im Moment nix machen kann. Wir sollen abwarten und sehen uns morgen früh und wenn er die ganze Nacht kotzen sollte, soll ich schon um 7 da sein.
Das wird die längste Nacht meines bisherigen Lebens.

Samstag 09.11.

Gegen 4 läßt das kotzen nach. Alles schläft ein wenig.
Um 6 geb ich wie abgemacht das Kontrastmittel und leg mich wieder auf die Couch. Er schläft in seiner Box.

Halb 9 machen wir uns fertig zum gehen- Otto bringt wieder braune Brühe, einschließlich Kontrastmittel.
Wir fahren in die Klinik. Dr. Gareiß begrüßt uns gleich, lächelt, läßt den Patienten auf dem Tisch für einen Moment Patient sein und fragt nach Ottos befinden.
Wir sind gleich die nächsten Patienten.
Gleiches Ritual- auf den Tisch, Untersuchung, ab zum Röntgen.
Aufatmen! Der Einlauf hat die Verstopfung gelöst. Das erklärt aber nicht, warum er nur kotzt.
Aber, die Magenwände sind stark geschwollen, die Schleimhaut hat sich komplett aufgelöst.
Daher wahrscheinlich auch der gerötete Hals.
Otto hat 2 Kilo Gewicht verloren, kommt an den Elektrolytentropf mit einem Zusatz gegen das Erbrechen.
Zwei Stunden dauert es, bis der Tropf durch ist.

Wir gehen ers mal Heim. Um 5 muß ich wieder da sein.
Wieder gleicher Tropf, mit extra noch Vitamin B12 und C zum aufbauen der Schleimhaut.

Die Nacht wird ruhig und erholsam für alle.

Sonntag 10.11.

Halb 10 muß ich wieder da sein. Untersuchung. Er bekommt noch zwei Spritzen, eine gegen das Erbrechen und ein leichtes Antibiutikum
UND ein Leckerlie, welches Otto sehr zögerlich nimmt.
Er darf fressen- Diät- Hühnchen mit Reis.

Zu Hause wartet Otto schon ungeduldig, daß sein Fressen fertig (kalt) wird.
Endlich, er hat wieder Appettit.

Morgen früh soll ich noch mal anrufen.
Und die erste Kotprobe will er noch untersuchen lassen, ob eventuelle Viren vorhanden sind.

 
Was mir ein Rätzel ist, der Darmverschluß ist die eine Sache, das erklärt für mich nicht, warum sich die ganze Schleimhaut aufgelöst hat.
Er vermutet, daß Otto etwas gefressen hat, was nicht für ihn bestimmt war.
Aber ich glaube, daß die ganze Sache noch nicht abgeschlossen ist. Er will die Kotprobe noch einschicken und am nächsten Morgen  soll ich ihn noch mal anrufen..

 

Am Freitag war ich mit Otto also noch mal in der Tierklinik. Die Kotprobe hat ergeben, daß Otto also auch noch den Norovirus hat.
Also hat er die ganze Palette mitgenommen.
Gegen die Schwellungen in Speiseröhre und Magen bekam er bis gestern "Ulcogant Granulat"
und bis nächstes WE weiter ein leichtes Antbutika (Amox 250mg, 2x1).
Zusätzlich bekommt er noch Vitamintabletten.
Nur rohes Fleisch darf er noch nicht, wo wir wieder das Problem haben, daß er nicht frißt.
Aber auch das kriegen wir hin. Zumindest nimmt er das Trockenfutter schon mal, wenn er es jagen darf. (Der Gartengang ist lang).
Gestern waren wir schon zum Saisonabschluß vom Agillity und er hatte schon wieder Spaß an der Sache.
Also- Es geht Bergauf.

 

22.11.2010

 

Heute war ich mit Otto beim Tierarzt, weil ich mit ihm zur Nachkontrolle kommen sollte, wenn die Tabletten alle sind.

Leider mußte ich ihm sagen, daß der Otto uns noch gar nicht gefällt.
Er schläft viel und gestern Abend hat es ihm die Beine unterm Hintern weg gezogen.
Er ist sehr schreckhaft geworden und ängstlich.
Und trotzdem ist er beim Gassie gehen voll in Action.
Kaum sind wir zu Hause legt er sich hin und schläft.
Wir haben den Eindruck, daß er sich nach seinem Krank nicht erholt hat.

Dr. Gareiß hat ihn abgehorcht und genickt.
Otto hat es mit dem Herzen. Er hat gleich ein EKG gemacht. Da war zu sehen, daß ihm zwischendurch immer ein Herzschlag fehlt.
Am nächsten Morgen gehen wir zum Ultraschall. 

Der hat ergeben, daß das Herz rein Organisch unauffällig ist.
Aber auch da hat man gesehen, daß es Aussetzer hat. Wenn ich das so richtig verstanden habe, hat das Herz unabhängig vom Gehirn seinen eigenen Reizleiter und der gibt den Impuls nicht richtig weiter. Das heißt in Ottos Fall, die Große Herzkammer schlägt zwischendurch doppelt (also die Herzklappen) und die kleine Kammer schlägt normal.
Wir haben jetzt Tabletten (Aminophylin) und die bekommt er 2x tgl. 1. Dr. Gareiß hat gesagt, daß er in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen damit gemacht hat. Die Tabletten sind wohl nicht so stark, aber er sagt auch, da es ein sehr junger Hund ist, will er nicht mit Hammerpräperaten ran gehen, weil wir davon nicht mehr los kommen. Also ist anzunehmen, daß ,wenn sich daß regeneriert bzw reguliert, wir vielleicht irgendwann keine Tabletten mehr brauchen.
(und wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Hauptsache, es hilft ihm wieder fit zu werden.)
Zusätzlich bekommt er ins Futter "Cardiotin". Das ist ein Pulver mit L-Carnitin und Taurin und unterstützt die Herzfunktion (riecht wie Teichfischpallets).

An sonsten sollen wir erst einmal kürzer treten, kein Sport und nicht auspowern. Aber das macht er von sich aus schon nicht. Und dann auch lieber erst einmal mehrere kleine Runden.

28.11.2010

 

Otto hat einen Rückfall erlitten.
Durchfall, Erbrechen und das Herz.
Ständig kippt er um, wird bewußtlos.

Ich beschreibe alles ganz genau.Dadurch kam Dr. Gareiß auf die eigentliche Krankheit, die Otto hat.
Die aufgezählten "Nebenerkrankungen" sind eigentlich nur der Hinweis auf das eigentliche Problem.
--> Die Nebennierenrinde<--
Sie ist verantwortlich für die Produktion des Antistresshormons Kortison.

Er macht einen Cortisol- Test.Der hat 100 prozentige Sicherheit gebracht.

Morbus Addison. Er hat gesagt, daß er das nicht eher erkennen konnte, weil das Medikament "Prednisolon", daß die TÄ vorher gespritzt hatten, das gesamte Blutbild verfälscht hatte.
Somit bekommt er nun andere Medikamente und braucht auch die Herztabletten nicht.
Otto darf ab sofort keinen Streß mehr haben, denn dieser bedeutet jedesmal einen Rückfall und der kann sein Letzter sein.
Der Schmalhans hat jetzt wieder Hunger und behält es auch drin.

 

Also ist nun auch sicher, daß Otto den ersten Anfall schon nach dem Beagletreffen in Mähring hatte, denn da hatte er auch schon diesen Brechdurchfall und eine Vorsteherdrüsenentzündung (soviel zu den überschüßigen Sexualhormonen, die ja bei dieser Krankheit auch im Überfluß produziert werden).

Er bekommt jetzt Astonin H 0,1 mg (2x morgens )- das wird im laufe der Zeit nachjustiert
Prednisolon 50mg (1/4 abends)- welche aber irgendwann wegfallen sollen.

 

Er hat schnell mitbekommen, wo sein Problem liegt.

So entgeht er jeder Auseinandersetzung und versucht Konflikte zu vermeiden.

Er ist noch mal ein Stück ruhiger geworden, ruht sich viel aus.